Mittwoch, 21. Oktober 2009
Herr der Fluten
Lange nicht gemeldet, ne? Hähähäää. Mag daran gelegen haben, wie lange ich jetzt Serien beobachten musste. Mag auch daran gelegen haben, dass ich gute zwei Wochen völlig abwesend war (und ich rede jetzt noch nicht mal von einem Vollrausch). Mag aber auch daran gelegen haben, dass ich nicht so recht weiß, was ich schreiben soll.

Ich fang mal bei den Serien an: House rockt. Was musikmäßig absolut nicht funktioniert, aber im Fernsehen mittlerweile völlig alltäglich ist. Der Staffelauftakt war genial, und ohne allzuviel spoilern zu wollen, muss ich euch sagen: Ich kann die Wendungen bei House mittlerweile nicht mehr zählen. Vielleicht ist die sechste Staffel die bisher beste. Ich meine, hätte man noch vor einem halben Jahr geglaubt, dass House mit einem riesigen Smiley auf dem T-Shirt und einem ebenso breiten Grinsen im Gesicht genauso interessant sein könnte, wie der alte Zyniker?! Die Dialoge sind brillant.

"House, you may have saved my balls." - "That's the spirit!"

Aber genug von House. Gerade hab ich gelesen, dass von Castle nun neun weitere Folgen bestellt wurden! Damit kommt die Serie mit nun 22 Episoden in der zweiten Staffel tatsächlich mal an die anderen Formate heran. Und ich finde, sie hat es verdient. Um die Serie zu beschreiben, muss ich mal meinen Bruder zitieren: "Hey, die Szene ist aber wirklich ästethisch." Kurze Pause. Dann: "HAHAHAHAHAHAHAHA!" Und damit hat er dann nicht mehr aufgehört. Castle ist erfrischender als die Konkurrenz, und das hat die Serie wirklich Nathan Fillion zu verdanken. Ein kleiner Tipp, falls ihr sie euch mal anschaut: Wenn ihr wie ich gerne mal was neben dem Fernseher anstellt um euch abzulenken, lasst es sein. Castle ist in seinen Schlussfolgerungen beängstigend anspruchsvoll. Dafür haben sie ne Menge Zeit für Klamauk in der Zeit, die sie sparen.

Das war's für heut.

- "She knew my one weakness! That I'm weak!"



Montag, 14. September 2009
Jagdsaison eröffnet!
Die Jagdsaison auf Dämonen, Engel und anderes übernatürliche Gezücht ist diesen Freitag in die fünfte Runde gegangen. Wer Supernatural nicht kennt, dem will ich das Konzept schnell erklären: Zwei Brüder folgen dem Vorbild ihres Vaters und jagen übernatürliche Erscheinungen, wo auch immer sie sie aufspüren können. Das ganze folgt dabei einem übergeordneten Plot, der recht zielstrebig auf die Apokalypse zusteuert. Eingepackt ist die Serie in Roadmoviemanier und coolen Sprüchen - zwei Brüder gegen alle.

In der neuen Folge bricht Luzifer aus seinem Gefängnis aus und sucht sich einen Menschen, den er bewohnen kann - und ihn am Ende der Episode auch findet. Aber eigentlich will ich gar nicht so viel verraten, lasst mich noch kurz den coolsten Dialog zitieren. Bobby zeigt Dean seine Recherchen über die Luzifer, und sie stoßen dabei über Bilder des Erzengels Michael, den mit den Goldlöckchen.
Dean: "That's michael? He looks like Kate Blanchett."
Bobby: "Yeah. Trust me, I wouldn't like to meet him in a dark alley, though."

- Ich verstehe eh nicht, warum die Menschen ihre Probleme nicht öfter mit Gewalt lösen. Funktioniert jedes Mal!



Dienstag, 8. September 2009
Ideenrecycling die Zweite
Mitten ins Nirvana platziere ich meinen Unmut: Man kann's mit der Suche nach Originalität auch extrem untertreiben. Es gibt nur eine einzige andere Erklärung für das Phänomen, das mich gerade fuchst: Tradition. Deren Sinn ist nämlich auch schon vergessen. Worüber ich rede? Über Amnesie!

Ist euch schonmal aufgefallen, dass es nahezu keine Serie gibt, in der keine Amnesie vorkommt? Ich hasse diese Folge - jemand rennt mit dem Kopf gegen die Wand (kann ja sicher nicht schaden), macht die Augen auf und sagt: Wer sind sie? Und wer bin ich? Bei House machen sie daraus wenigstens noch einen Drogenflash und lassen House sich selbst nochmal unter Drogen setzen, damit er rausfindet, was er wichtiges vergessen hat. Aber viele dieser einfallslosen Serien nutzen das einfach, um das Gefühlsleben ihrer Charaktere zurückzusetzen. Klar, der Handlungsbogen führt uns in die Richtung, aber die Serie würde dann das Format ändern... weiß jemand eine Lösung? Oh, wartet mal, wir könnten mal wieder eine Amnesie verwenden. Klar, ist ja einfacher als die Charaktere unverändert in eine neue Umgebung zu lassen und zu schauen, ob sie dort überleben... läuft doch gut bisher. Never change a running system. Klasse. Alle sind zufrieden, der Logik ist genüge getan, aber mich lässt der Brechreiz würgen.

Warum ich so angefressen bin? Booth aus "Bones" ging mit einer Amnesie als Cliffhanger zur Staffel 5 in die Sommerpause...



Freitag, 4. September 2009
Zum Wochenende
Letzten Montag ist mir etwas lustiges passiert. Ich fuhr morgens mit dem Auto durch die Örtchen auf der "falschen" Rheinseite. Irgendwann musste ich anhalten. Als ich gesehen habe, warum, habe ich staunen müssen. Eine Kindergartengruppe überquerte Persönchen für Persönchen mit einem Polizisten die Straße. Als ich dann selbst vor dem Frußgängerstreifen stand, guckte mich ein kleines Mädchen an, winkte mir zu und ging ganz unbekümmert über die Straße. Es war ein Bild für die Götter, und ich hatte richtig gute Laune. Genetischer Code vor, noch ein Tor, und so.

Das brachte mich dann auf eine Idee. Ich setzte mich also hin und rechnete durch, was nötig wäre, um Kindergartenkinder an strategisch wichtigen Fußgängerstreifen im Land den Autofahrern zuwinken zu lassen, um bessere Laune zu verbreiten. Immerhin kann man die immer brauchen. Schnell stieß ich auf den Haken meines Planes - wir haben zu wenige Kinder. Damit find ich meinen Plan an: Mehr Kinder zeugen. Sorgt ja schon allein für Spaß. Aber dann rechnete ich weiter und stellte fest, dass es viel zu lange gehen würde und "ein großes Loch in den Bundeshaushalt reißen" würde, wie der Politiker so schön sagt.

Aber so schnell gebe ich nicht auf. Also habe ich Plan B entwickelt, kostengünstig und leicht umzusetzen, wenn auch nicht ganz so effektiv. Das Rammeln hab ich dringelassen, das tut sich immer gut. Die Kinder habe ich dann durch jeden ersetzt, der so rumrennt. Und jetzt will ja nicht jeder jedem zuwinken, einige sind nämlich der Meinung, das wirke ein wenig grenzdebil. Wir sind ja alle erwachsen und so (ja, wir Armen). Deswegen hab ich beschlossen, und das ist mein Wort zum Freitagmittagessen: Wir müssen unsere Mitmenschen mehr anlächeln.

Punkt.

- I learned that few people are still scary when they are poked in the eyes.



Mittwoch, 2. September 2009
Ideen und Recycling
Neulich kam mir ein interessanter Gedanke. Was sind eigentlich "neue Ideen"? Wenn es um Geschichten geht, so bin ich der festen Überzeugung, sind neue Ideen vor allem eins: Wunschdenken.

Beispiel: Mit einigem Bedauern muss ich zugeben, dass ich mittlerweile schon so ziemlich 423 Serien angeschaut habe. Neuerdings schleicht sich da schon eine "Ablageordnung" ein. Beispielsweise liegen Torchwood, Sanctuary und Warehouse 13 alle drei in derselben Schublade: Bewachen und Erlangen von Artefakten und Lebensformen. Soweit ist es aber nicht genug. Die aktuelle Folge von Warehouse 13 ist beispielsweise eine typische Spiegelfolge. Jemand tauscht den Platz mit jemand anderem hinter dem Spiegel, alles spielt verrückt, blabla, alles wird wieder gut, Ende.

Sind solche Ideen aber gleich schlecht? Ich glaube nicht. Warehouse 13 ist trotzdem sehenswert, finde ich. Zwar sind auch die Charaktere nicht auf dem Niveau eines Dr. House, aber mal ehrlich, dafür schaut man ja auch House. Dafür und damit man hinterher denken kann "zum Glück bin ich nicht so ein Arsch".

Ob ich einen Punkt verfolge? Ich glaube schon. Wenn ihr eine Idee habt, verwerft sie nicht gleich, nur weil sie euch bekannt vorkommt. Wenn ihr meint, jemanden könnte sie interessieren, probiert's aus. Wenn nicht, habt ihr halt Pech gehabt.

- Wirke ich unruhig auf Sie?